Tag 1 der Schwellenläuferinnen
Abschied und Neubeginn
Der Kreis löste sich wieder. Und Tanja und Maria machten sich auf zu den Pferden, Ich zu Alisha. An der Seite des Hirten Patu wanderte ich den Berg hoch zu den Ziegen. Das war auch unser Abschied. Alisha kam umringt von ihrer Herde herangerannt. Auch wenn sie sich sofort aus der Herde löste, zum Zaun kam und sich das Halsband umlegen ließ, hatte ihr Ausdruck etwas scheues, unnahbares. In den letzten 10 Tagen hatte ich sich nicht geschafft zu besuchen. Weil sie auf Flächen weiter vom Haus entfernt gekommen war und ich zwischen Geburtstags Nachklang, Visionssuche und Vorbereitung geschwebt hatte.
Ihre Augen hatten einen leicht glasigen Ausdruck, wie bei einem Reh. So schnell setz also die Verwilderung ein. Höchste Zeit das Alisha und ich wieder richtig viel Zeit miteinander verbrachten. Ich freute mich auf jeden Moment davon. Wir verabschieden uns von den anderen Ziegen und schon machten wir uns an den Abstieg. Zurück am Haus lief ich Alex in die Arme und wir standen für einen Moment an der Brücke in der Sonne. Frodisa war auch da und kam raus für einen Moment. Das war auch unser Abschied von einem langen Winter geteilter Montage uns Momente.
Alex brache mich noch zur Fähre. Während Alisha und ich vom Fährmann übergesetzt wurden, winkte Alex vorne am Steg. Mir kam wieder die Wehmut, aber auch Vorfreude und Entschlossenheit. Auf Wiedersehen Königstein, auf Wiedersehen Elbe.
Den Aufstieg zum Pferde Ort konnte ich nicht ganz genießen, auch wenn der Maiwald jeden Tag in kräftigerem Grün erstrahlte, da Alisha anfangs noch nicht die Motivation fand zu folgen und ich Tanja und Maria nicht warten lassen wollte.
Ab dem Heiligen-Bergweg schien Alisha sich wieder zu erinnern und konnte auch wieder frei folgen.
Wir waren diesen Weg inzwischen so oft zusammen gelaufen. Als ich über das Kopfsteinpflaster Schritt und mir das satte Grün, tiefer und tiefer entgegen strahlte, kamen mir Bilder des selben Waldes, wie ich ihn zum ersten Mal mit Cordelleo nach unserer Fährüberfahrt durch laufen hatte. Die Bäume blätterleer, der Boden mit Frost überzogen und der Geruch von Schnee in der Luft. Das Wetter der letzten Tage war zwar sehr wechselhaft, aber jetzt grade war es sonnig und so warm das ich im Anstieg zu schwitzen begann.
Schnell atmend und mit offender Jacke erreichte ich die Pferde Weide.
Alles war schon bereit und so führten wir Cordelleo und Principessa auf den Hof, putzen und sattelten. Beide standen brav und Cordelleo, der 4 Monate keinen Packsattel getragen hatte, erinnerte sich offenbar und tat professionell. Das schwere Gepäck hatten wir vor gefahren. Es wartete in der Jurte auf dem Permahof auf uns. Die leichten Taschen schnürten wir auf die Pferde. Als alles gerichtet war, verabschieden wir uns und zogen los. Den Waldweg hinunter, zurück an die Elbe, den Fluss entlang bis zu dem wurzeligen Hangweg.
Manchmal entstand ein Gespräch, manchmal wanderten wir in stille, doch die allgemeine Aufregung und Erleichterung, dass alles lief, war immer hörbar.
Von Siarah:
Siarah geht den Lehrpfad
Weiterbildung, Fernstudium und Bildungsreise auf Basis von Permakultur- und Wildnispädagogik-Grundsätzen.
Nachhaltige Entwicklung, insbesondere zu sozialem Zusammenleben, Umwelt-, Naturbewusstsein und ökologischen Lebensweisen durch Module zu:
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