Tag 1 der Schwellenläuferinnen
So zogen wir dahin. 3 Frauen, 2 Pferde und eine weiße Ziege.
Nach einer Pause am Fluss erreichten wir Rathen. Die Menschen auf den Straßen staunen nicht schlecht. Entspannt können wir durch die Altstadt bist zum Knotenweg ziehen und dann kommt nur noch Wald. Es ist ein herrliches Gefühl wieder zu wandern, die Kilometer schmolzen unter unseren Füßen und der Weg führte durch eine wunderschöne Landschaft. An einer Aussicht kann ich bis zum Lilienstein, Paffenstein und Königstein blicken. Auf Wiedersehen zuhause, sage ich und mache ein Bild. Die Wehmut kommt und geht, jetzt ist das neue dran. Als Gruppe unterwegs zu sein fühlt sich sehr unterstützend und besonders an. Alte Wanderschafts Gefühle kommen auf und Lieder. So ziehen wir singend durch ein paar kleine sehr liebevoll gestaltete und gepflegte Dörfer, bis zum Permahof in Hohburkersdorf.
Karla nimmt uns in Empfang und begleitet uns zu den Jurten in denen schon unser Gepäck auf uns wartet. Es sieht wieder nach einem Regenguss aus deswegen satteln wir schnell ab und verstauen unsere Sättel und Rucksäcke in der Jurte.
Die Pferde dürfen auf einer Weide rund um die Jurte stehen. Noch sind sie sehr aufgeregt, da über den Nachbarzaun eine Herde Alpakas linst, der Esel vom hinterm Haus ruft und ein Lama umringt von Schafen schräg gegenüber Stellung bezieht.
Principessa braucht eine Weile, bis sie loslassen und mit dem grasen beginnen kann. Also bleibt Tanja bei ihr und gibt ihr Halt. Ich sehe mir die Alpakas an, zeige Cordelleo alle Ecken der Koppel und beginne neben ihm Klee zu zupfen, bis er beginnt an meiner Seite zu grasen.
Maria hat schon begonnen Salat zu zubereiten. Sie reibt Karotten, rote Beete und Apfel.
Ich gehe zu ihr, bereite Mandelmus Dressing zu und bringe Tanja eine Banane, die noch immer die aufgeregte Principessa bändigt. In der Jurte begegnet mir Alisha.
Ihr gefällt das neue Zuhause, entspannt legt sie sich an unsere Taschen und schläft eine Weile.
Tanja, Maria und ich treffen uns zum Essen vor der Jurte. Die Pferde sind so weit angekommen, dass wir entspannt zusammen sitzen können. Vor dem Essen singen wir ein Lied, dann essen wir. Am Abend sitzen wir zusammen und teilen unser Erleben und unsere Gefühle im Kreis. Tanja geht spazieren. Maria und ich finden einen Moment der Schwesternschaft. Blicken auf den Sonnenuntergang und hören einander zu.
Dann setzt der Regen ein. Es prasselt auf das Jurtendach und wir verkriechen uns in unseren Schlafsäcken. Alisha legt sich wieder an ihren Platz neben der Tasche und dann schlafen wir müde ein.
Um ein Uhr nachts wache ich auf weil Alisha aufgestanden ist. Ich schlüpfe aus dem Bett und bringe sie vor die Jurtentür. Sie verrichtet ihre Notdurft und will dann wieder auf ihren Schlafplatz zurück.
Der Regen hat aufgehört. Wolkenbekänzt ruht der strahlende Vollmond am tiefblauen, kalten Nachthimmel.
Von Siarah:
Siarah geht den Lehrpfad
Weiterbildung, Fernstudium und Bildungsreise auf Basis von Permakultur- und Wildnispädagogik-Grundsätzen.
Nachhaltige Entwicklung, insbesondere zu sozialem Zusammenleben, Umwelt-, Naturbewusstsein und ökologischen Lebensweisen durch Module zu:
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