Entscheidungen jenseits der Mehrheiten
Entscheidungen sind oft mehr als nur eine einfache Mehrheitsabstimmung. Sie leben von der Auseinandersetzung mit Widerstand und der Fähigkeit, diesen konstruktiv zu nutzen. Besonders im Kontext von Nachhaltigkeit, Permakultur und gemeinschaftlicher Bildung spielt der systemische Konsens eine entscheidende Rolle. Dieser Ansatz zielt nicht nur darauf ab, Zustimmung zu finden, sondern auch den Widerstand zu messen, um tragfähige und nachhaltige Entscheidungen zu treffen.
So funktioniert das systemische Konsensieren:
- Alle Beteiligten schlagen Optionen vor oder bewerten bestehende Vorschläge.
- Jede:r bewertet seinen persönlichen Widerstand gegenüber jeder Option auf einer Skala von 0 (kein Widerstand) bis 10 (starker Widerstand).
- Die Option mit dem geringsten maximalen Widerstand wird gewählt, nicht die mit den meisten Stimmen.
- Auf diese Weise entstehen Entscheidungen, die für alle tragbar sind.
Warum dieser Ansatz funktioniert
Das systemische Konsensieren hat sich als besonders effektiv erwiesen, weil es Konflikte frühzeitig sichtbar macht, Minderheiten schützt und Lösungen hervorbringt, die das gesamte Team gemeinsam trägt. Diese Methode fördert ein gemeinschaftliches Miteinander und stärkt die Selbstorganisation, was gerade in den Bereichen Aktivismus und Tiefenökologie von großer Bedeutung ist.
Kleiner Tipp: Setze systemisches Konsensieren bei komplexen oder kontroversen Entscheidungen ein, wenn einfache Mehrheiten nicht ausreichen. So schaffst du ein Umfeld, in dem alle Stimmen gehört werden und echte Lösungen entstehen können.
Reflexion
Welcher Widerstand könnte dich und dein Team bei der nächsten Entscheidung begleiten? Erkenne die verborgenen Hürden und finde Wege, um gemeinsam Lösungen zu entwickeln.