Gesellenpfad I
- Handwerk & Ernährung -
Der dritte Pfad
…wird 2022 das erste Mal stattfinden…
…steckt zur Zeit noch tief in Arbeit…
…die Anmeldung ist bereits freigeschaltet…
Allgemeines
Der Gesellenpfad I – Handwerk und Ernährung – ist der dritte der insgesamt acht „Pfade zur Wildgestaltung”.
Auf diesem Pfad wirst du dich ein Jahr lang den Themen Handwerk, wie Schnitzen, Textilverarbeitung, Schmieden, Keramiken, Ernährung, wie Nahrungsanbau und Haltbarmachung von Lebensmitteln widmen.
Bei der Anmeldung bevorzugen wir Menschen, die:
– entweder bereits den Lern- oder Lehrpfad gegangen sind
– oder einen “72h-Permakultur-Design-Kurs” bei einem entsprechenden Anbieter absolviert haben
– oder eine “einjährige Wildnispädagogik-Weiterbildung” bei einem entsprechenden Anbieter absolviert haben
– oder unseren “21-Tage-Pfade-Kurs” absolvieren (noch nicht wählbar)
Du verpflichtest dich mit der Anmeldung zum “Gesellenpfad I – Handwerk & Ernährung” nicht dazu, die anderen Weiterbildungsjahre zu gehen.
Jedes Jahr der „Pfade zur Wildgestaltung” ist in sich abgeschlossen.
Und jedes Jahr verkörpert deinen eigenen Lernweg, den du nach deinem Ermessen selbst zusammenstellen und wild gestalten darfst und kannst.
Der Gesellenpfad I umfasst 50 Seminartage (in 8 Modulen).
Zum Abschluss erhälst du, sofern du bereits den Lern- und den Lehrpfad gegangen bist den hauseigenen Gesellenpfad-Brief zum / zur Wildgestalter*in.
Worum es geht?
Der Fischer beispielsweise war abhängig von dem Bauern, der Flachs für seine Netze anbaute, vom Netzknüpfer, der seine Netze machte, vom Korbflechter, der Reusen anfertigte und vom Bootsbauer.
Der Bootsbauer wiederum war angewiesen auf den Schmied, der Anker, Ketten und ein Dutzend anderer Dinge für Boote anfertigte, vom Holzfäller, der das zum Bootsbau benötigte Holz fällte, vom Sägewerker, der es zu Brettern sägte, vom Ölmüller, der Leinöl presste, das das Holz schützt, von den Flachsspinnern und Webern, die das Leinen für das Segel herstellten, vom Segelmacher, der das Segel nähte, vom Seiler, der die Seile liefern konnte – und so weiter. All diese aufeinander angewiesenen Handwerker kannten sich wahrscheinlich. Jeder konnte zu seinem Lieferanten gehen und mit ihm genau besprechen, was er brauchte. Jeder von ihnen sah den Anfang und das Ende dessen, was er geschaffen hatte […]” – John Seymour, Vergessene Künste
Die Bewohner/innen der frühen Stammes- und Dorfgemeinschaften konnten als Netzwerk der Selbstversorgung betrachtet werden. Fast jegliche Güter für den täglichen Gebrauch konnten mit einfachsten Techniken in der direkten Umwelt erzeugt und verarbeitet werden: Nahrung, Kleidung, Werkzeug, Einrichtung. Der Wald lieferte dem Menschen den Lebensunterhalt – Beeren, Wurzeln, Pilze, Fleisch – und das Holz für Werkzeuge. Die natürlichen Kräfte des Waldes waren stärker als die Möglichkeiten des Menschen, das Ausbreiten dessen einzugrenzen. Stets wurden die Ackerböden wieder vom Wald überwuchert. Hier ist ein wesentlicher Faktor für die Entwicklung des Handwerks zu erkennen: der ständige Transformations- und Anpassungsprozess an die jeweiligen Umstände und gesellschaftlichen Bedürfnisse. Das Handwerk gehörte neben der agrarischen Produktion zu den ursprünglichsten, geschichtsübergreifenden und geschichtsgestaltenden Ausdrucksformen der Menschheit. Zu den ganz frühen Handwerkssparten werden hier das Schmiedehandwerk, Töpferhandwerk, die Holzverarbeitung und das Webehandwerk gezählt. Ein Ziel des Gesellenpfades ist hier viele dieser Handwerkskünste zu entmystifizieren und zugänglich zu machen, um dadurch mehr Autonomie, Selbstentfaltung und Individualität zu erlangen. Bei der Betrachtung dieser neuen alten Handwerkskultur zeigt sich eine Lebensweise, in der eine nachhaltige Beziehung zur Natur im Mittelpunkt steht. Gerade mit der zunehmenden und immer komplexer werdenden Automatisierung von Produkten des täglichen Lebens kann uns das ausüben von alten Handwerkskünsten dabei helfen, ein besseres Verständnis zu unserer direkten Umgebung zu schaffen. Die eigene Verwendung und Herstellung von Holzgeräten beispielsweise geht schonender mit dem Material Holz um, als die industrialisierte Holzbearbeitung, in der es so gut wie keine Beziehung mehr zwischen Verarbeiter/in und dem Baum gibt.
„Wenn Haushalt und Handwerk nicht mehr als unmodern gelten, sondern Gärtnern, Einkochen, Stricken, Bauen als Avantgarde, wenn schließlich als öffentlich reklamierbares Kriterium für Lebensqualität gilt, dass man Dinge selber herstellen kann bzw. herzustellen weiß, wenn Dinge länger genutzt werden und aus Wohlstandsmüll Gebrauchsgüter werden, hat das womöglich weitreichende gesellschaftliche Folgen.” – Stadt der Commonisten – Neue urbane Räume des Do it yourself.
Kreis der Mentoren
Die Mentoren des kommenden Gesellenpfads sind:

YRD.Works

YRD.Works
Mentor für: Gesellenpfad I – Handwerk & Ernährung –
Schwerpunkt: Kunst mit handwerklichen Praktiken

Michail Schütte

Michail Schütte
Mentor für: Gesellenpfad I – Handwerk & Ernährung –
Schwerpunkt: Holzarbeiten
Ich wurde 1968 in Lübeck geboren und wuchs in Ostholstein auf. Nach dem Abitur beschloss ich ein Handwerk zu lernen, und damit begann 1988 mein persönlicher Holzweg. Nach einem ersten Lehrjahr als Tischler wechselte ich zu der Zimmerei Günther Herbst im Wendland. In diesem alten Familienbetrieb lernte ich traditionelle Zimmerei, Fachwerkhäuser zu bauen und zu restaurieren, und ich schloss eine innige Freundschaft mit dem Dexel, mit dem wir dort alle Holzverbindungen ausarbeiteten. Nach einem Jahr Gesellenzeit besuchte ich die Werkkunstschule Flensburg für zwei Semster Holzbildhauerei, und ging dann für gut vier Jahre auf traditionelle Wanderschaft durch Deutschland und Nordeuropa.
In dieser Zeit spezialisierte ich mich auf historische Holzbearbeitung, und nach zwei Sommern in Skandinavien arbeitete ich ein Jahr lang in Grossbritannien, wo ich u.a. von Mike Abbott und Hugh Roberts Wippdrechseln und Stuhlbau, und von Robin Wood Löffelschnitzen und Schalendrechseln auf der Wippdrehbank lernte.
Mehr und mehr rückte neben dem alten Holzhandwerk das Thema Baum und Wald in meinen Focus, und ich studierte in meinen Wanderjahren Formen der traditionellen Waldwirtschaft und die Ökologie und Kulturgeschichte von Bäumen.
Seit 2000 lebe ich in Nieperfitz am Nordrand der Göhrde, einer der grössten historisch-alten Laubmischwälder Niedersachsens. Dort betreibe ich zusammen mit meiner Frau Katy, einer englischen Holzbildhauerin, das Atelier Gehölz & Gestalt. Gemeinsam bewirtschaften wir ohne Maschineneinsatz einen kleinen urwaldähnlichen Laubmischwald, der unseren Hof mit Nutz- und Brennholz versorgt.
Wir fertigen Stühle und Treen (hölzernes Hausgerät) ausschliesslich aus selbstgeerntetem Material und geben regelmässig Kurse im Schnitzen und Wippdrechseln.
Daneben arbeitete ich seit 2011 im Naturum, einem Waldmuseum, in dem die Geschichte und Ökologie der Göhrde erklärt wird. Im Museumsbetrieb, mache ich Natur- und Waldpädagogik, konzipiere Ausstellungen und biete regelmässig Waldführungen und astronomische Spaziergänge an.
Und auch nach drei Jahrzehnten Arbeit mit Wald, Bäumen und Holz beschäftigt mich weiterhin brennend die Frage “Wie sollen wir ernten?”, denn kein Mensch kann ohne Holz leben, und kein Mensch kann ohne Wald leben.

Sebastian Lau

Sebastian Lau
Mentor für: Gesellenpfad I – Handwerk & Ernährung –
Schwerpunkt: Storytelling
Geschichtenerzähler, Märchen- und Mythenforscher, Autor, Unternehmer,
Bogenbauer, Holzgestalter. Nach klassischer Banklehre, Managementstudium
und Karriere mit Schlips und Kragen wendete ich mich meinen wahren
Leidenschaften zu. Eine Visisonssuche schenkte mir den Mut dafür. Seit
2004 erzähle, schnitze, schreibe und lehre ich. Am Besten gelingt mir
das in meiner Heimat auf der Insel Rügen, an den jahrtausendealten
Plätzen meiner Ahnen, inmitten einzigartiger Natur.

Andre Schlauch

Andre Schlauch
Mentor für: Gesellenpfad I – Handwerk & Ernährung –
Schwerpunkt: Storytelling

Lukas Schmidtner

Lukas Schmidtner
Mentor für: Gesellenpfad I – Handwerk & Ernährung –
Schwerpunkt: Ernährung

Sebastian Wiemer

Sebastian Wiemer
Mentor für: Handwerks-Modul, sowie den Gesellenpfad I – Handwerk & Ernährung
Schwerpunkte: Lehmbau und natürliche Farben
Sebastian wird am liebsten Basti genannt. Während seines naturwissenschaftl. Studiums im Bereich Lasertechnik beschäftigte er sich meistens mit der Frage wie er sein Leben wohl maximal selbstbestimmt gestalten könne.
Während einer Reise durch den Süden Indiens, erkannte er wie glücklich und zufrieden Menschen zusammen leben, obwohl oder gerade weil ihr materieller Lebensstandard sehr niedrig ist. Auf derselben Reise begegneten ihm Menschen, die ihm von Permakultur berichteten. Nach seiner Rückkehr nahm er 2016 an einen 72h-Permakultur-Designkurs teil. Hier begegnete ihm das Bauen mit Lehm und er erkannte, dass Arbeiten auch Spaß machen darf: Es wurde gesungen und getrommelt, während eine Gruppe Barfüßiger in einem Haufen Lehm tanzte und stampfte. Einer der Kursteilnehmer war ein erfahrener Lehmbauer, dem er kurz darauf nach Brandenburg folgte, wo er bis heute immer wieder aufschlägt, um seinen Wissens- und Erfahrungsschatz über einen der ältesten unserer Baustoffe zu erweitern.
Lehm wirkt sich positiv auf das Klima unserer umbauten Umwelt aus, kommt fast überall auf der Erde vor, benötigt wenig Energie zur Gewinnung, ist wiederverwendbar und macht Spaß!
Lehm kommt in vielen verschiedenen Farben vor und ermöglicht somit eine naturnahe Farbgestaltung von Innenräumen.
Neben seinem Fernstudium zum Baubiologen beschäftigt er sich mit Farbenlehre und der Wirkung natürlich vorkommender Farben auf den Menschen.
Er betrachtet das Bauen unserer „Nester“ als wichtigen Teil der Permakultur, denn permanent kann unsere Kultur nur sein, wenn uns die Räume in denen wir leben, nicht krank machen und die Natur unser Maßstab ist.

Fred Besier

Fred Besier
Mentor für: Handwerks-Modul, sowie das Modul der angewandten Künste, den 21-Tage-Pfade-Kurs und den Gesellenpfad I – Handwerk & Ernährung
Schwerpunkte: Holzarbeiten, Schmiede und Wolle
Einen Großteil meiner Zeit investiere ich in die Erforschung traditionellen Handwerks. Der meditative und spirituelle Aspekt des Handwerks sowie meine persönliche Verbindung zu meiner Umwelt ist ein wesentlicher Bestandteil meiner Arbeit Diese über Jahrtausende entwickelten Methoden, Material mit einfachsten Handwerkzeugen zu gestalten ist durch die Modernisierung des Handwerks und der damit einhergehenden Massenproduktion immer mehr in Vergessenheit geraten. Ich versuche dieses Wissen zu erhalten und Menschen zu ermutigen sich die Fähigkeiten dieser Handwerkskünste wieder anzueignen. Dabei möchte ich aufzeigen, wie einfach und alltagstauglich viele dieser alten Methoden sind und wie sie zudem einen kreativen Lösungsvorschlag für die ökologischen Herausforderungen unserer heutigen Zeit darstellen können.
Module
Diese Module erwarten dich:
Modul 1: Holzverarbeitung mit einfachen Handwerkzeugen – mit Schwerpunkt auf Stuhlbau und Nutzgegentständen
Modul 2: Märchen erzählen und urkeramischer Grundkurs in historischer Stätte
Modul 3: verschiedene Lehmbauarbeiten
Modul 4: Anbau von Lebensmitteln
Modul 5: Holzverbindungen aus der Zimmerei/ Tischlerei / Einführung ins Schmiedehandwerk
Modul 6: Herstellung von Webkonstruktion und Garn zum Weben von einfachen Textilien
Modul 7: Lebensmittel haltbarmachen mit Fermentation / Brot backen
Modul 8: Pilze sammeln und Lebensmittel trocknen
+ eventuell Extra Modul (10 Tage, je nach Bedarf): Einblick in eine Gemeinschaft mit Forstwirtschaft, Gartenbau, natürlichem Bauen etc. ohne fossile Energien zu verbrauchen
LAURITZ HEINSCH
für Rückfragen zu
Allgemeinem, Teilnehmen, Unterstützung, Finanzen, Technik…
Tel.: +49 (0) 176 395 030 34
(MI 10 – 18 Uhr)
Mail: info@wildgestaltung.de
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Wir halten dich über neu Pfade, beginnende Anmeldephasen usw. auf dem Laufenden.