WIEDER BEGEHBAR AB: MAI 2024
Von Hand und für den Mund gemacht
Holzhandwerk – Lehmbau – Lebensmittelanbau – Verarbeitung und Haltbarmachung
Der Gesell*inpfad I – Handwerk & Ernährung – ist der dritte Pfad zur Wildgestaltung. Er umfasst 30 Seminartage (in 5 Modulen). Zum Abschluss erhältst du, sofern du Lern- und Lehrpfad gegangen bist, den hauseigenen Gesell*inpfad-Brief. Erweitern und somit um ein Jahr verlängern, kannst du ihn dann bei Bedarf durch den Walzpfad.
Der Anmeldeschluss ist am 01.01.2024.
Bei der Anmeldung bevorzugen wir Menschen, die bereits den Lern- oder Lehrpfad gegangen sind.
Das Handwerk gehört zu den ursprünglichsten und geschichtsgestaltenden Ausdrucksformen der Menschheit. Ein Ziel des Gesell*inpfades ist hier einige Handwerkskünste zu entmystifizieren und zugänglich zu machen, um dadurch mehr Autonomie, Selbstentfaltung und Individualität zu erlangen. Die Intention ist es, den Reichtum unserer Natur wieder zu entdecken, die Vielfalt und Qualitäten unserer lokalen Rohstoffe zu erfahren, den großen und noch immer aktuellen Wert von alten Handwerkstechniken und traditionellem Wissen wieder zu erkennen und gemeinsam Impulse für eine naturverbundene und nachhaltige Lebensgestaltung zu setzen. Das Häusliche, das Einfache, das Unverpackte, das Achtsame wird in den Vordergrund gestellt und Bauen, Gärtnern und Einkochen gelten als Kriterium für Lebensqualität.
Da Handwerk auch meistens mit Werkzeugen zu tun hat, haben wir beschlossen die Teilnehmenden Anzahl auf 13 Personen zu begrenzen. Somit sind wir eine kleine Gruppe und können gewährleisten, dass wir uns gemeinsam intensiv mit den verschiedenen Themen beschäftigen können.
Worum es geht?
„Der Fischer beispielsweise war abhängig von dem Bauern, der Flachs für seine Netze anbaute, vom Netzknüpfer, der seine Netze machte, vom Korbflechter, der Reusen anfertigte und vom Bootsbauer. Der Bootsbauer wiederum war angewiesen auf den Schmied, der Anker, Ketten und ein Dutzend anderer Dinge für Boote anfertigte, vom Holzfäller, der das zum Bootsbau benötigte Holz fällte, vom Sägewerker, der es zu Brettern sägte, vom Ölmüller, der Leinöl presste, das das Holz schützt, von den Flachsspinnern und Webern, die das Leinen für das Segel herstellten, vom Segelmacher, der das Segel nähte, vom Seiler, der die Seile liefern konnte – und so weiter. All diese aufeinander angewiesenen Handwerker kannten sich wahrscheinlich. Jeder konnte zu seinem Lieferanten gehen und mit ihm genau besprechen, was er brauchte. Jeder von ihnen sah den Anfang und das Ende dessen, was er geschaffen hatte […]” – John Seymour, Vergessene Künste
Die Bewohner/innen der frühen Stammes- und Dorfgemeinschaften konnten als Netzwerk der Selbstversorgung betrachtet werden. Fast jegliche Güter für den täglichen Gebrauch konnten mit einfachsten Techniken in der direkten Umwelt erzeugt und verarbeitet werden: Nahrung, Kleidung, Werkzeug, Einrichtung. Der Wald lieferte dem Menschen den Lebensunterhalt – Beeren, Wurzeln, Pilze, Fleisch – und das Holz für Werkzeuge. Die natürlichen Kräfte des Waldes waren stärker als die Möglichkeiten des Menschen, das Ausbreiten dessen einzugrenzen. Stets wurden die Ackerböden wieder vom Wald überwuchert. Hier ist ein wesentlicher Faktor für die Entwicklung des Handwerks zu erkennen: der ständige Transformations- und Anpassungsprozess an die jeweiligen Umstände und gesellschaftlichen Bedürfnisse.
Das Handwerk gehörte neben der agrarischen Produktion zu den ursprünglichsten, geschichtsübergreifenden und geschichtsgestaltenden Ausdrucksformen der Menschheit. Zu den ganz frühen Handwerkssparten werden hier das Schmiedehandwerk, Töpferhandwerk, die Holzverarbeitung und das Webehandwerk gezählt. Ein Ziel des Gesell*inpfades ist hier viele dieser Handwerkskünste zu entmystifizieren und zugänglich zu machen, um dadurch mehr Autonomie, Selbstentfaltung und Individualität zu erlangen. Bei der Betrachtung dieser neuen alten Handwerkskultur zeigt sich eine Lebensweise, in der eine nachhaltige Beziehung zur Natur im Mittelpunkt steht.
Warum ist das so wichtig?
Gerade mit der zunehmenden und immer komplexer werdenden Automatisierung von Produkten des täglichen Lebens kann uns das ausüben von alten Handwerkskünsten dabei helfen, ein besseres Verständnis zu unserer direkten Umgebung zu schaffen. Die eigene Verwendung und Herstellung von Holzgeräten beispielsweise geht schonender mit dem Material Holz um, als die industrialisierte Holzbearbeitung, in der es so gut wie keine Beziehung mehr zwischen Verarbeiter/in und dem Baum gibt.
„Wenn Haushalt und Handwerk nicht mehr als unmodern gelten, sondern Gärtnern, Einkochen, Stricken, Bauen als Avantgarde, wenn schließlich als öffentlich reklamierbares Kriterium für Lebensqualität gilt, dass man Dinge selber herstellen kann bzw. herzustellen weiß, wenn Dinge länger genutzt werden und aus Wohlstandsmüll Gebrauchsgüter werden, hat das womöglich weitreichende gesellschaftliche Folgen.” – Stadt der Commonisten – Neue urbane Räume des Do it yourself.
Wie und Wo?
Wir möchten euch die Möglichkeit bieten neue Erfahrungen zu sammeln, uralte Techniken zu lernen und sich in einer Gruppe von Menschen mit den unterschiedlichsten Herkünften und Hintergründen inspirieren zu lassen.
Es wird 5 Module von Mai bis September geben. 6 Tage pro Modul voller Handwerk, Wissen und natürlichen Rohstoffen. Unter unserer Anleitung werdet ihr die Möglichkeit haben euch intensiv mit den Kursinhalten auseinanderzusetzen. Neben den unterschiedlichen Modulinhalten wird es ein regelmäßiges Morgen- und Abendprogramm geben, gefüllt mit Musik, Lagerfeuer, Meditation, freies Arbeiten, Märchen erzählen und einiges mehr. Da wir mit einer kleinen, vertrauten Gruppe an Menschen durch die Module schreiten, haben wir die Möglichkeit auf individuelle Bedürfnisse der Teilnehmenden einzugehen und uns so die Zeiten neben den Modulen flexibel zu gestalten. Die Module finden im CVJM Feriendorf in Herbstein statt und es stehen verschiedene Wiesen zum übernachten zur Verfügung. Es wird eine Vollverpflegung inkl. Frühstück, Mittagessen und Abendessen geben.
Finanzierung
Teilnahmebetrag
2500€ inkl. Verpflegung, Material und Werkzeug
Wie in den anderen Pfaden auch, gibt es von uns den Tipp und Hilfestellung Geld über eine Crowdfunding Kampagne einzusammeln. Ihr habt z.B. auch die Möglichkeit nach dem Gesell*inpfad handwerkliche Skills anzubieten oder Kunsthandwerk herzustellen um euch so die Teilnahmegebühr zu refinanzieren.
Als Beispiel findest du hier die gofundme-Kampagnen der Lernlinge 2021:
Paulas Kampagne Tobias Kampagne Feenouils Kampagne Joes Kampagne Flodos Kampagne
Pias Kampagne Annas Kampagne Helens Kampagne Kjells Kampagne Nickels Kampagne
Kreis der Mentoren
Die Mentoren des kommenden Gesell*inpfads sind:
Module
Die Module des kommenden Gesell*inpfads I – Handwerk & Ernährung – sind:
LAURITZ HEINSCH
für Rückfragen zu
Allgemeinem, Teilnehmen, Unterstützung, Finanzen, Technik…
Tel.: +49 (0) 1sieben9 42fünf 8acht5 sechs
(Mo-Do 09–15 Uhr)
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