04.09.2023
11.09.2023
Handwerks-Modul
Altes Handwerk bezieht sich auf traditionelle Handwerkstechniken und -praktiken, die seit Jahrhunderten und sogar Jahrtausenden von Generation zu Generation weitergegeben wurden. Diese Handwerkstechniken umfassen eine Vielzahl von Fertigkeiten, wie z.B. Töpferei, Schmiedekunst, Holzbearbeitung, Textilherstellung, Schuhmacherei, Glasbläserei und viele mehr.
Altes Handwerk ist oft stark mit regionalen Kulturen und Traditionen verbunden und hat eine wichtige Rolle in der Geschichte der menschlichen Zivilisation gespielt. Diese Fertigkeiten wurden oft von Handwerkern erlernt, die als Lehrlinge bei erfahrenen Meistern arbeiteten und ihre Fertigkeiten durch jahrelange Praxis und Erfahrung perfektionierten.
Heutzutage haben viele alte Handwerkstechniken an Bedeutung verloren, da moderne Produktionsmethoden und Technologien diese Fertigkeiten ersetzt haben. Dennoch gibt es immer noch Handwerkerinnen und Handwerker, die sich auf alte Handwerkstechniken spezialisiert haben und diese Fertigkeiten am Leben erhalten.
Das Wiederbeleben alter Handwerkstechniken kann dazu beitragen, die kulturelle Vielfalt und Traditionen zu bewahren und zu stärken, und kann auch zur Nachhaltigkeit beitragen, indem es die Verwendung von natürlichen Materialien fördert und die Abhängigkeit von Massenproduktion und -konsum reduziert.
Das Erlernen alter Handwerkstechniken kann auch eine lohnende Erfahrung sein, da es ein tieferes Verständnis für Materialien und Herstellungsprozesse vermittelt, die oft in modernen Produkten fehlen. Es kann auch eine Möglichkeit sein, sich mit anderen Handwerkern zu vernetzen und eine Gemeinschaft aufzubauen, die sich für die Erhaltung dieser Fertigkeiten einsetzt.
Insgesamt ist altes Handwerk ein wichtiger Bestandteil der menschlichen Kultur und Geschichte, und kann dazu beitragen, das Bewusstsein für die Wichtigkeit von Traditionen und handwerklichen Fertigkeiten zu stärken.
„Der meditative und spirituelle Aspekt des Handwerks sowie meine persönliche Verbindung zur Natur ist ein wesentlicher Bestandteil meiner Arbeit und meiner Kurse. Ich lade jeden herzlich ein mein Wissen über Handwerk, die Verarbeitung natürlicher Rohstoffe und Ressourcen zu teilen.
Erfahrt wie ihr euch von einem Holzstamm einen skulpturalen Nutzgegenstand erarbeitet. Dabei werdet ihr mit selbstgeschmiedeten Schnitz- und Aushöhlmessern, sowie Äxten eure eigenen Löffel und oder andere praktische Holzgegenstände schnitzen und gleichzeitig etwas über geeignete Holzarten, die Geschichte des Holzschnitzens, Werkzeuge und Schnitztechniken erfahren. Hier wird viel Wert darauf gelegt, dass sichere Arbeiten mit Beil und Schnitzmessern zu vermitteln. Weiterhin gibt es Tips, wie man herkömmliche Beile in gute Schnitzwerkzeuge verwandeln kann und seine Werkzeuge wieder scharf bekommt.
In diesem Format können wir ganz individuell auf eure Bedürfnisse eingehen, egal ob ihr noch ganz am Anfang steht oder schon Erfahrung im Handwerk habt.“
von fredbesier.de
Mit: Fred Besier, Sebastian Wiemer und Andreas Huhn
Ort: Epizentrum in Mainz
Und dazu noch ein Gedicht von Pia-Marie Surkamp (Lernling’21)
Die alten Gewerke bestehen
hauptsächlich aus Natur und Kraft
Wir holen was sie uns schenkt
und wandeln um damit zu schaffen.
Dieses Modul wird uns lehren
vom stehenden Volk der Bäume
außerdem wird es gehen
um Lehm und Werkstoffe aus Steinen
Bäume – sie sind Spielplätze
voller Wesen, Räumen und Leben
Ewig bekletterbare Kindheitsschätze
in die wir Sitzplätze einweben
Bäume erstrahlen die Ehrfurcht
Berührbar sinnlicher Ästhetik
Mythologische Großmütterlichkeit
Orientierung wenn man unterwegs ist
Fürs Handwerk geht’s um ihr Holz
Kernholz, Splintholz, Rinde
es gibt grünes, weiches und hartes,
es sind Koniferen und Laubbäume zu finden
Der Baum wächst von innen nach außen
in Ringen die Jahre gezählt
Beim Spalten der Höhe entgegen
Beim sägen die Fasern getrennt
Das Werkzeug heißt Spaltaxt und Schnitzaxt
Wir sägen auf Zug und auf Stoß
Die Maserung radial oder tangential
und alle Theorie ist Anfang bloß
Löffel wollen wir schnitzen
Obacht: die Arbeitssicherheit!
„Immer schön vom Körper weg“
trotz achtsamem Arbeiten liegt das Pflaster bereit
Bei Fred sieht alles so leicht aus
weil Fred das beruflich tut
weil meditatives Schnitzen süchtig macht
ist er auch son entspannter Dude
Lehm – der zweite Werkstoff
ist organisch, formbar, sozial
verdichteter Boden an der Wand
das alte-Häuser-Material
Die Lehre der Feinheit der Gesteine:
Schluff und Sand und Ton
ein Lössboden ist sehr fruchtbar
und Torf, das sind Pflanzen, wusstet ihr das schon?!
Eisen macht Lehmboden rötlich
Kalzium macht Lehm weiß
Der Ton darin bindet und kann quellen
beim brennen schwindet Kristallwasser wie Schweiß
So wird aus Lehm ein Ziegelstein
und mauert sich selber ein
denn Lehm kann auch innerer Wandputz sein
Kreislaufmöglich, atmend, gar essbar-rein
Das Korngerüst soll vielfältig sein
Wir lernen allerhand Tests
Sedimentation, Pastillen, Geruch
um zu wissen wie Lehm sich bestens verarbeiten lässt
Einen Rocketstove könnten wir bauen
doch Lehmsteine trocknen auch allein
wir stapfen sie zu patzen und quadern
lachendes Tanzen im Eimerlein
Das tollste am Handwerkeln ist
wie Natur mit sich selbst in Verbundenheit bleibt
um uns als Menschen dienlich zu sein
als Haus, als Werkzeug, als Kleid
Zuletzt lernen wir nämlich über Wolle
vor dem kadieren erst scheren
und nun: filzen, spinnen, stricken
oder im selbstgebauten Webrahmen weben
Wow, was ein Modul
Viel Regen. Viel Kraft. Viel Zeit
Nachts noch Nickels Wheel of Consent Workshop
Wir sind zur tiefen Verbundenheit bereit
Denn die Frage kommt langsam auf:
wie tragen wir alles nach Hause?
Sei es das gelernte integrieren
oder die Freundschaften, die hier so berauschend
Feen, Bärchen und Kobolde
durch den Regenbogen des Oinskys
Tanzen wir um das Feuer der Nacht
und nebenbei wird es Herbst