03.10.2024
10.10.2024
Wildnispädagogik-Modul
Wildnispädagogik ist ein pädagogischer Ansatz, der sich auf die Verbindung von Mensch und Natur konzentriert und darauf abzielt, das Bewusstsein und die Wertschätzung für die natürliche Welt zu fördern. Dabei geht es darum, die Wildnis als einen Ort zu erleben und zu entdecken, der uns erlaubt, mit unseren ursprünglichen Fähigkeiten und Instinkten in Verbindung zu treten.
Wildnispädagogik umfasst eine Vielzahl von Praktiken und Techniken, wie z.B. Naturerkundungen, Lagerfeuer, Wildnis-Handwerk, Tierbeobachtungen und Spurenlesen. Es geht darum, den Menschen ein tiefes Verständnis für die Natur und ihre Ökosysteme zu vermitteln und ihnen Fähigkeiten beizubringen, um in dieser Umgebung zu überleben und zu gedeihen.
Ein wichtiger Aspekt der Wildnispädagogik ist auch die Förderung von Achtsamkeit, Respekt und Verantwortung gegenüber der natürlichen Welt. Es geht darum, eine enge Beziehung zur Natur aufzubauen und zu verstehen, wie unsere Handlungen und Entscheidungen diese beeinflussen.
Wildnispädagogik kann in vielen verschiedenen Kontexten angewendet werden, wie z.B. in der Schule, in der Gemeindearbeit oder in der Umweltbildung. Es kann auch dazu beitragen, das Selbstbewusstsein und die Fähigkeiten von Kindern und Erwachsenen zu stärken, indem es ihnen erlaubt, sich in einer natürlichen Umgebung herauszufordern und ihre Grenzen zu erweitern.
Insgesamt geht es bei der Wildnispädagogik darum, eine Verbindung zwischen Mensch und Natur aufzubauen und ein Bewusstsein für die natürliche Welt zu schaffen. Es ist ein Ansatz, der auf Selbsterfahrung und praktischer Erfahrung basiert und den Menschen ermöglicht, eine tiefere Verbindung zur Welt um sie herum zu entwickeln. Wildnispädagogik kann dabei helfen, das Bewusstsein für unsere Umwelt zu schärfen und uns zu befähigen, nachhaltigere Entscheidungen zu treffen, die das Wohlbefinden aller Lebewesen auf unserem Planeten fördern.
Mit: Andreas Huhn und Annika Büssen als Permentori und Mentori
Ort: sehr wahrscheinlich Phönixberg (zum Kapellenwald 1, 36358 Herbstein)
Und dazu noch ein Gedicht von Pia-Marie Surkamp (Lernling’21)
Wandern durch die Wildnis
Meint gehört sein von dem was umgibt
dass Leben ein großes Bild ist
in welches dein orientiert-sein mit einfliesst
Geführt sein von deiner Seele
geht nur ohne Termin
das Schöpfende lenkt deine Schritte
dem Weg ‚da raus‘ gib dich hin!
Als wilde Pädagoginnen
sind wir stetig wandernd
Erst wenn sich dein Weg verliert
findest du dich wundernd
Die Natur in uns ist ruhiger
und da draußen wohnen Leute:
Tiere und alles mehr-als-menschliche
unsichtbar gewordene im rasenden Heute
Wir lernen wieder wahrnehmen
was gesehen werden muss
Weil das Leben der Umwelt dir Dinge zeigt
beginne mit intuitivem Genuss
Der Sitzplatz wird dein Lehrer
Besuche ihn wöchentlich ne Stunde
Werde unsichtbar, lausche
Dreh mit ihm die Jahreskreisrunde
Wie riecht es, Teil der Erde zu sein?
Fühlen Tiere deine Absicht?
Werde weich in deinen Bewegungen
Vertiefe den Eulenblick
Richte dich nach dem Himmel aus
Wisse stets wo Norden ist
Versinnliche deine Achtsamkeit
Verstehe dass auch du Einheimische bist
Sitze bei den Schatten
Ängste bewohnen das Wilde in uns
Nimm liebevoll die Projektionen zurück
Tauche ein in den Wesenskern des Universums
Konkretes lernen über
Pflanzen und Spuren und Bäume
Vögel und ihre Sprache,
die Ahnen und ums Feuer Träumen
Acht Schilde sind zu finden
in jedem Naturkreisprozess
Sie heißen auch Himmelsrichtungen
Sie richten aus jedes zyklische Fest
Der Osten meint den Anfang
Spiel, Neugier und Leichtigkeit
Der Süden spricht vom Handeln
Manifestiere in die Sichtbarkeit
Der Westen ist die Tiefe
das Reflektieren und Feiern
Der Norden wieder Träumen
Integrieren und Weiterreichen
Es gilt auch zu lernen zu Schützen
sich selbst vor großen Gefahren
Kälte und Hunger und Nässe
vorbereitet und gewahr sein
Einen bowdrill brauchts für Feuer
die Flamme ist heilige Kunst
Im Zundernest das Glutbaby
Es dauert bis du es (wie Jaro) kannst!
Eine Laubhütte ist ein Schutzort
bestehend aus Stöcken und Blättern
Packe sie ganz dicht voll
um Nachts im Herbst draußen nicht zu zittern
Gern hätte ichs gelernt mit euch Pfadis
Auf dem Modul im goldenen Herbst
Noch unwissend ruft mich ein zweites Jahr
auf dass wir gemeinsam Wildes weiterlernen!